Hässliche Kojoten – Coyote Ugly

Oktober 15, 2009

Den Namen „Coyote Ugly“ hatte ich schon oft gehört, auch wusste ich, dass es dazu immer wieder Partys gibt. Als der Film nun im Free TV lief, nutzte ich die Gelegenheit, mir ein Bild zu machen.
Genau betrachtet, ist „Coyote Ugly“ ein Märchenfilm. Die Unschuld vom Lande (Violet, dargestellt von einer wirklich süßen Piper Perabo) kommt in die große, große Stadt, um ihren Traum zu verwirklichen. Im konkreten Falle will Violet Songschreiberin werden. Da dass natürlich nicht völlig ohne Probleme abgeht und das nette Mädchen vom Dorf auch von etwas leben muss, heuert sie in einer übel beleumdeten Kneipe an, in der der Alkohol in Strömen fließt und die Mädchen auf dem Tisch tanzen. Violet wird eine von ihnen.
Schon ganz am Anfang lernt sie einen netten Jungen kennen Kevin (Adam Garcia), der sie ganz offensichtlich mag und ihr immer wieder hilft. Langsam kommen die zwei sich näher und es entwickelt sich ein Liebesbeziehung.
Zu einer guten Geschichte gehören natürlich auch einige Wendungen, so zerstreitet sich Violet mit ihrem Vater, der ihren Job missbilligt, sie lässt Kevin hängen, der einen Auftritt für sie organisiert hat zum Preis eines wertvollen und innig geliebten Spiderman-Comics und sie überwirft sich schlussendlich mit der Chefin ihrer Bar. Als dann ihr Vater bei einem Unfall angefahren wird, will sie ins heimische New Jersey zurückkehren.
Wie immer in Märchen geht am Ende alles gut – der nach dem Tod seiner Frau depressive Vater wird gesund und findet eine neue Liebe, Violet und Kevin kommen zusammen, zu guter letzt veröffentlicht sie auch ihre eigene CD (Der Gesang von Piper Perabo ist übrigens ganz schön dünn, „ihre“ Musik der typische amerikanische Mainstream-Schmalz). Alles ist schön und super. Popcornkino vom feinsten.
Märchenhaft sind auch die Begleitumstände des Filmes. Bis auf gelegentliche Gewaltausbrüche in der Bar, die wahlweise von der singenden Violet oder vom dicken Security-Mann beendet werden, ist vom rauen Leben in New York nichts zu sehen. Trotz anhaltender Alkoholexzesse kotzt niemand in die Ecke, die Mädels, die immer feste mittrinken müssen, sehen jeden Abend auf Neue aus, wie aus dem Ei gepellt. Und bis auf den Umstand, dass Violets New Yorker Wohnung am Anfang wie ein Saustall aussieht, spielen auch soziale Probleme keine Rolle, Violet steht nie wirklich im Überlebenskampf.
Kein Wunder bei einem Produzenten Jerry Bruckheimer, der uns schon Filme beschert hat wie „Beverly Hills Cop II“, „Fluch der Karibik“ oder „Pearl Habour“. Dazu passt, dass Regisseur David McNally bis zu diesem Streifen vor allem für Werbe- und Videoclips bekannt war. Denn Werbung macht „Coyote Ugly“ vor allem für drei Dinge: Für Alkoholkonsum, Go-Go-Dance und für den guten, alten American Dream…