Filmreview: The Social Network

Egal ob Einladungen zu Partys, virtuelle Annäherungsversuche an die neue Liebe oder die amüsante Statusmeldung eines Arbeitskollegen. Facebook ist in aller Munde und bereits unser alltäglicher Begleiter. Im Film The Social Network zeichnet Regisseur David Fincher (Fight Club, Sieben, Alien 3) die Entwicklung des derzeit erfolgreichsten sozialen Netzwerks nach.

Im Fokus des Films steht natürlich der Kopf des Facebook-Imperiums, Mark Zuckerberg (gespielt von Jesse Eisenberg). Wer David Finchers Filme kennt, der weiß, dass man hier keinen pathetischen Facebook-Werbefilm erwarten sollte. So erzählt der Film die Facebook-Geschichte recht ungeschminkt. Angefangen bei der simplen Grundidee, über den Hype, bis hin zu Prozessen und zerstörten Freundschaften. Das Motto „Du kannst keine 500 Millionen Freunde haben, ohne dir ein paar Feinde zu machen“ könnte den Kern des Films kaum passender treffen. Die Geschichte wird in drei Zeitebenen erzählt, ohne dabei unübersichtlich zu werden. Für die musikalische Untermalung sorgt der Nine Inch Nails Mastermind Trent Reznor und selbst Justin Timberlake, der in diesem Film den verrückten Napster-Mogul spielt, ist mit von der Partie.

Mark Zuckerberg selbst war beim Dreh des Films nicht dabei. Erst nach dem Dreh sah er den Film. Der Facebook-Kopf wertete den Film als „interessant“ und „unterhaltsam“ ab. Zugleich wies er darauf hin, dass es sich hierbei um einen Film handelt, der die dramatischen Momente unterstreicht. Sein tatsächliches Leben sei in dieser Zeit doch ruhiger verlaufen, vieles im Film sei außerdem Fiktion, um den Film für das Publikum interessanter zu machen. Seinen Darsteller Jesse Eisenberg hat er später persönlich getroffen.

Am Ende der 120 Minuten wissen wir selbst nicht, ob wir dem hier dargestellten Mark Zuckerberg eine Freundschaftseinladung schicken würden. David Fincher gelingt ein Porträt von Mark Zuckerberg, das recht komplex ist und sich nicht auf Klischees á la „geldgieriger Mogul“ stützt.

Der Film gewann zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem einen Golden Globe für das bestes Filmdrama, die beste Regie, das bestes Drehbuch und die beste Filmmusik. Auch bei der Oscar-Verleihung zählte The Social Network zu den Abräumern und wurde in den Kategorien „Bestes adaptiertes Drehbuch“, „Beste Filmmusik“ und „Bester Schnitt“ ausgezeichnet. In Anbetracht dieses Erfolges und des Fortsetzungs-Wahns in der Filmindustrie muss man sich fast schon wieder fragen, ob es in einigen Jahren auch von diesem Film eine Fortsetzung gibt, in der die weitere Entwicklung von Facebook gezeigt wird.

1 Responses to Filmreview: The Social Network

  1. Ein sehr außergewöhnlicher Film, unbedingt sehenswert!

Hinterlasse einen Kommentar