MTV is not for free

… anymore. Jetzt ist es raus: Der einstmals so revolutionäre Musiksender wird zum 1. Januar nächsten Jahres zum Bezahlkanal! Viele ältere Musikfans dürften darüber aber nicht allzu traurig sein, denn MTv hatte sich immer mehr von seinem ursprünglichen Format entfernt. Statt neuester Videos der angesagtesten Gruppen flimmerten immer mehr oftmals sinnfreie „Reality-Shows“ über die Mattscheibe.

Als MTV am 1. August 1981 auf Sendung ging, konnten gerade einmal 800.000 Haushalte in den USA den Sender empfangen, im Bestand waren gerade einmal 168 Musikvideos, 30 davon von Rod Stewart (Wikipedia). Im Laufe der 1980er und insbesondere der 1990 wurde aus dem kleinen Kanal ein weltumspannendes Netzwerk, welches das Musikbusiness komplett umkrempelte. Heute wird niemand mehr zum Superstar, der nicht zu seinem Hit ein passndes, aufwändig gestaltetes Video vorweisen kann.
Auch ästhetisch setzte das Musikfernsehen mit seinen schnellen Schnitten und auf Jugendliche zugeschnittenen Formaten neue Maßstäbe.
Nun ist also Schluss mit der freien Verfügbarkeit von MTV. Zwar geht man mit dem Spartensender MTV brand new „back to the roots“ und präsentiert einen reinen Musiksender, doch alle Kanäle sind nur noch gegen Bares zu empfangen, wie zuvor schon MTV Rocks oder VH-1. Persönlich muss ich sagen, dass ich mich nach der Abschaltung von Viva 2 und solch genialen Sendungen wie „Fast Forward“ oder „Zwobot“ bereits vom Musikfernsehen verabschiedet hatte, zumal gerade MTV Anfang der 2000er zum reinen Klingelton-Verkaufskanal mutierte. Eine gute Alternative ist auf jeden Fall der östereichische Sender gotv (lasst Euch nicht von der gruseligen Website abschrecken, das Programm ist wirklich gut, insbesondere die Sendung „hosted by“) und für etwas ältere Musikfans iMusic 1, das mittlerweile nachts leider zum Softpornosender mutiert.

Zum Ausgleich für das Verschwinden von MTV soll Viva zu einem „frei zugänglichen Schaufenster der MTV-Networks-Programmwelt aus[gebaut werden], eine Art Best-of-Kanal aus Viva, MTV, Nickelodeon und Comedy Central im Free-TV“. (Kress)


Das erste Video, das auf MTV zu sehen war…

2 Responses to MTV is not for free

  1. Jugendmode sagt:

    Und hier gibt es einen Kommentar der Ex-Deutschlandchefin von MTV, Christiane zu Salm: „Unglaublich, dass eine Marke, die für die Popkultur eine Strahlkraft besaß wie Coca-Cola für Erfrischungsgetränke, nur eine Generation hält“…

    Dem ist nichts hinzuzufügen…

  2. […] kurzem war erst bekannt geworden, dass MTV ab Jahresanfang 2011 ausschließlich als Bezahlsender funktionieren soll. Eine gute Zeit also, über Alternativen nachzudenken, wie ich es in dem […]

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